Habichtverwandte (Accipitridae)

Familie der Habichtverwandten

Die Familie der Habichtverwandten ist sehr artenreich. Zu ihr gehören zum Beispiel die Altweltgeier, Adler, Weihen, Habichte, Milane und Bussarde.

Im deutschen Sprachgebrauch hat sich der Namenszusatz Adler auch für einige Arten eingebürgert, die mit den „echten“ Adlern der Gattung Aquila nicht näher verwandt sind. Neben dem Fischadler als Vertreter seiner eigenen Familie Pandionidae betrifft dies unter den Habichtverwandten den Seeadler sowie den Schlangenadler.

Adler: Mächtige Jäger

Mächtige Jäger - Symbole der Freiheit

Habichtverwandte

Alle Habichtverwandten töten ihre Beute vornehmlich durch Einsatz ihrer Fänge und Krallen, indem sie nach dem Zupacken walgende Bewegungen mit den Fängen durchführen, die schnell zu inneren Blutungen an lebenswichtigen Organen der Beute und somit zum Tod führen. Man bezeichnet sie daher auch als „Grifftöter“. Manchmal wird zusätzlich auch der Schnabel zu Hilfe genommen.

Die Größenvariation innerhalb der verschiedenen Arten dieser Familie ist enorm und reicht vom Sperbermännchen mit manchmal nur 125 g Gewicht über manche kräftigen Seeadlerweibchen mit annähernd 7000 g Körpermasse bis hin zum größten Greifvogel Eurasiens, dem Mönchsgeier, der 12500 g erreichen kann.

Naturgemäß wirkt sich die Körpergröße auch auf die Wahl der bevorzugten Nahrung aus: Die Spanne der aktiv geschlagenen Beutetiere umfasst Insekten, Amphibien, Reptilien, Vögel und Säugetiere und reicht vom Käfer bis zu solch großen Arten wie z.B. jungen Gämsen und Robben, Füchsen, Gänsen und Kranichen. Der Wespenbussard ernährt sich im Sommer zum Teil sogar vegetarisch, indem er das dann reiche Angebot reifer Beeren und Früchte nutzt!

Neben ausgesprochenen Nahrungsspezialisten wie dem Wespenbussard oder dem Schlangenadler, deren Namen ihre bevorzugten Beutetiere verraten, gibt es auch Generalisten, die viele verfügbare Nahrungsquellen nutzen. Für viele Arten dieser Familie stellen Kleinsäuger einen erheblichen Teil ihrer Diät. Vor allem im Winter, wenn in Mitteleuropa die Beute knapp und unter dem Schnee schwer erreichbar sein kann, nehmen viele Arten auch gerne Kadaver bereits toter Tiere an. Damit sparen sie sich den zur Jagd erforderlichen Energieaufwand: Aas flieht und wehrt sich nicht!

Habicht im Anflug

Foto: NABU/W. Lorenz - NABU Vogel des Jahres 2015
Foto: NABU/W. Lorenz - NABU Vogel des Jahres 2015