Steinadler (Aquilla chrysaetos)

Steckbrief Steinadler

Länge: 75-85 cm
Flügelspannweite: 190-210 cm
Gewicht: 3000-6700 g

Der mächtige Steinadler

Der Steinadler verbindet Eleganz und sogar Anmut in der Luft. Selbst ein stehender Steinadler sieht noch majestätisch aus, die dicken befiederten Beine fallen auch im Stand auf.

Oft sieht man ihn von weitem über einem hohen Gipfel, quasi als Punkt, doch das langsame Kreisen in weiten Bögen reicht aus, um ihn zu erkennen. Der Ruderflug ist gleichmäßig, er gleitet häufig und kreist mit angehobenen Flügeln. Dazwischen können immer mal wieder auffallende Schauflüge mit steilen Abstürzen beobachtet werden.

Beobachtungen aus der Nähe sind meist schwierig, die Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens steigt mit hohen Gipfeln. Der Steinadler ist in Europa weit verbreitet, jedoch selten. Am häufigsten kommt er in Scottland, Spanien, Skandinavien, Italien, im Balkan und natürlich in den Alpen vor, das "Reich der Steinadler". Er hält sich im Gegensatz zum Mäusebussard von Städten, Dörfern und Straßen fern und lebt in Wald- und Felsengebieten.

Der Steinadler hat in der Regel eine Jahresbrut zwischen Februar und Juni mit 1-3 Eiern mit einer Brutdauer von ca. 45 Tagen. Das Nest ist ein hohe Ansammlung von Zweigen, die mit Wolle und Grünzeug belegt, auf hohen Felsen oder großen Bäumen zu finden ist. Das Weibchen wird während der Nahrungsaufnahme vom Männchen beim Brüten abgelöst.

Zur Nahrung geht er vor allem im Winter bei Nahrungsknappheit auch an Aas (Schafe, Rehe, Gämse) und jagt sonst Raufußhühner, Krähen, Hasen und Kaninchen.

Das Artenhilfsprogramm Steinadler des LBV

Zwischen 1987 und 1996 begannen durchschnittlich etwa 4 der 10 Paare mit der Brut. Bei einer durchschnittlichen Abbruchrate von 55,5 % flog in diesem Zeitraum im Allgäu von 10 Paaren pro Jahr im Schnitt nur etwa ein Jungvogel aus. Da dieses Phänomen auch in den anderen Bayerischen Teilbereichen festgestellt wurde und um den Ursachen dieses im alpenweiten Vergleich sehr schlechten Bruterfolgs auf den Grund zu kommen, wurde 1997 vom Bayerischen Umweltministerium das „Artenhilfsprogramm Steinadler“ initiiert.

Im Rahme des Projektes führt der LBV im Allgäu seither folgende Aufgaben und Schutzmaßnahmen durch:

Aufgaben und Schutzmaßnahmen

  • Detaillierte und intensive Beobachtung zum Brutverlauf (Monitoring), um eine verlässliche und langjährige Datenreihe zu erhalten.
  • Erfassung von Individualmerkmalen der Allgäuer Revieradler, um Aussagen zur Populationsstruktur und –dynamik sowie zum Raumnutzungsverhalten der Adler treffen zu können.
  • Vermeidung von Störfaktoren in den unmittelbaren Horstbereichen durch freiwillige Nutzungseinschränkungen im Bereich besetzter Horste
  • Öffentlichkeitsarbeit in Form von Exkursionen und Informationsveranstaltungen, um eine breite Akzeptanz von Schutzmaßnahmen und ein erweitertes Verständnis für die Zusammenhänge alpiner Lebensräume zu schaffen

Link zum Artenhilfsprogramm

Mehr Informationen finden Sie direkt auf der Internetseite Das Artenhilfsprogramm Steinadler des LBV.

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